Freitag, 8. Februar 2013

Wiederherstellung - oder was mich meine Küche lehrt



Im Leib Christi wird viel über Wiederherstellung prophezeit. Das, was der Feind Dir geraubt hat, soll vielfältig erstattet werden. Ehen werden erneuert, Kranke werden gesund, Du wirst wieder in Wohlstand leben und immer genug haben, um zu geben. Es erfordert einen starken Glauben, nicht irre zu werden, wenn die Jahre ins Land streichen und die Umstände sich nicht verändern. Manch einer äußert sich dann dazu, wie die Freunde vom Hiob.

Ich lerne in alledem Jesus zu suchen. ER ist mein Arzt, mein Heiland, mein Befreier, mein Versorger, mein bester Freund. Jesus, Du allein bist genug: Dies  Loblied wird so leichtfertig gesungen. Du singst  es  bewusster, wenn das Leben Dir nimmt, was Dir wertvoll war. Wo wäre ich, wenn ich mich nicht immer wieder in Jesu Arme fallen lassen könnte?

Während ich in meiner  noch unfertigen Küche aus dem Fenster schaue, spricht Gott zu mir.
Auch die Küche hatte mal bessere Zeiten. Sie lebte in einem  großen Raum mit einem wunderschönen Blick in den Garten. Öffnete man die Tür zu Laras  Zimmer, kam das Licht von allen Seiten hinein. Mitten im Raum stand ein großer Tisch. Manch ein Abendmahl fand hier statt. Nun wurde meine Küche auseinandergerissen und in einem dunklen LKW 700km weiter südlich transportiert. In der Nacht trugen fleißige Helfer die einzelnen Küchenteile eine schmale, unbeleuchtete  Außentreppe hinauf in ihr neues Zuhause.  Da stand sie nun einige Wochen  im Wege ohne von Nutzen zu sein.

Dann kam Wesley. Unter seinen Händen bekam die Küche wieder Form und Funktion. Meine Küche ist nicht jünger geworden. Sie hat auch durch den Umzug ein paar  mehr Schrammen dazu bekommen. Besonders der Arbeitsfläche sieht man ihr Leben an. Während Wesley an der Küche baut, entstehen die Ideen,  wie wir sie zusammenflicken können.  Geduldig hört sich Wesley meine Wünsche  an und wir finden gemeinsam die beste Lösung. Und das alles in Englisch. Das ist für mich schon eine besondere Herausforderung.  Nebenbei lerne ich, wie man Strom an Orte bringt, wo keine Steckdosen sind oder wie man Regale mit Schrauben ohne Dübel an die Wand bringt. Der Lebensraum meiner Küche wurde von ehemals 20 qm auf  6 qm beschnitten. Man sieht ihr ihr Alter an. Aber sie hat Charme und  nun funktioniert  sie wieder. Ich werde ihr noch eine Wellnessbehandlung gönnen, schleifen und ölen und ein paar Akzente setzen. Für die freie Wand suche ich noch eine schöne satte Farbe.

Ja, ich glaube an Wiederherstellung auch für mein Leben. Nur denke ich, dass es dazu Teamwork braucht. Das Übernatürliche greift das Natürliche. Ohne Herz und Hände von Wesley würde die Küche immer noch im Wege rum stehen und nicht ihren Sinn erfüllen.

Wir leben in einer zerbrochenen und geschundenen Schöpfung, die nach Erlösung schreit. Worte sind nicht genug. Liebe braucht Hände. In Auswegs losen  Situationen erwarten wir ein Wunder. Ja, auch ich erwarte ein Wunder.  Doch vieles wird schon geschehen, wenn Gottes Bodenpersonal aktiv wird.

„An der Liebe werden Jesu Jünger erkannt werden.“


Küche vorher in Rostock
 
Blick von der  Wohnungstür zur Küche in Speyer



Blick vom Esstisch in die Küche
Mit Liebe gebacken und verschenckt
Stille Zeit am Morgen
Arbeitsflächencut
Blick von der Küche ins Wohnzimmer










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