Samstag, 20. Oktober 2012

Sabbat - oder einen ganzen Tag soaking

Soaking war in dieser Form am Freitag eine neue Erfahrung für mich. Unter schöner Instrumentalmusik saß ich entspannt auf der Couch und wartete auf eine Begegnung mit Gott. Doch im Takt der Musik marschierten nur Häuser und Wohnungen an meinem inneren Auge vorbei. Verständlich, ich suche immer noch eine Wohnung. Gegen Ende löste sich der Häusermarsch auf und ich sah einen Baumstamm mit starken Wurzeln umrahmt von zarten Gänseblümchen. Am Freitag hatte ich eine Suchanzeige in der RHEINPFALZ geschaltet.  Ich habe nicht eine Antwort bekommen.

Nun dachte ich, heute ist Sabbat. Seit meiner Taufe erlebe ich  Sabbat nicht als Pflicht, sondern als innere Freiheit, nichts tun zu müssen.  Ich hatte die Freiheit, das Internet ruhen zu lassen und auf Wohnungssuche zu verzichten. Also habe ich lange geschlafen. Ich hatte es nötig. Nach dem Frühstück habe ich in unserer ersten Pflichtlektüre weiter gelesen. Ich lese sehr gerne in diesem Buch:  "Der Übernatürliche Lebensstil" von Kris Vallotton. Das ist es ja gerade, warum ich hier bin. Ich sehne mich nach einer Beziehung mit Gott, die weit mehr ist als nur Wissen über Gott. Unglaublich, was ich da so an übernatürlichen Zeugnissen schon gelesen habe.  Da dies noch nicht meine Erfahrung ist, macht mich die Aussage von Jesus immer wieder sehr nachdenklich:
"Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen; und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt." Joh. 5, 39
Diese Aussage ist noch harmlos. Jesus wird an anderer Stelle noch deutlicher. Bill Johnson sagt es so:
"Manche Menschen glauben, dass wenn man seine Beziehung mit Gott auf Erfahrung gründet, man leicht verführt werden kann. Die Wahrheit aber ist, wenn die Schrift nicht zu einer Erfahrung mit Gott führt, dann ist man bereits verführt."
Ich komme zum Ende des Buches und lese das Nachwort von Kris Vallotton:
"Ich kenne einen Mann, der vor 25 Jahren einen Nervenzusammenbruch hatte. Der Zusammenbruch dauerte dreieinhalb Jahre lang. Seine Hände zitterten so heftig, dass er nicht einmal ein Glas Wasser zu seinen Lippen führen konnte, ohne beide Hände zu benutzen. Aus Furcht und Angst schwitzte er nachts so heftig, dass seine Frau mitten in der Nacht aufstehen musste, um die vollgesogenen, nassen Betttücher zu wechseln.
Im Laufe der Zeit begann er seinen Verstand zu verlieren und öfters am Tag sah er sich selbst, wie er Menschen ermordete oder noch schlimmere Dinge tat. Dämonen fingen an, ihn zu besuchen und quälten ihn die ganze Nacht hindurch. 
Dann, eines Nachmittags, überredeten ihn ein paar Männer, an einer christlichen Klausur in den Bergen teilzunehmen. An jenem Tag sprach auf diesem Treffen ein Prophet. Er rief den jungen Mann aus der Menge heraus und prophezeite über ihm. Er sagte: "Der Herr hat dich dazu berufen, eine Säule im Hause Gottes zu sein. Du sollst ein Lehrer und ein Leiter seines Volkes werden. Stärke ist in dir!"
Der Krieg im Leben dieses Mannes war an jenem Tag gewonnen, und zwar durch eine schöpferische Erklärung. Ich kenne diesen Mann sehr gut, denn ich selbst bin dieser Mann!"
Es hat mich sehr berührt, dass auch heute das Wort eines Propheten die Macht hat ein Menschenleben aus der Dunkelheit ins Licht zu bringen.

Ich setzte mich auf mein Fahrad und erkunde die Stadtteile von Speyer, die ich noch nicht gesehen habe. Es ist ein wunderschöner, warmer Herbsttag. Dabei entdecke ich zwei Häuser, die unbewohnt sind. Die Nachbarn sind im Garten und ich komme mit ihnen ins Gespräch. Sie erzählen mir, dass das Haus zu ihrer Rechten seit 20 Jahren unbewohnt ist.  Nie bewohnt war. Unglaublich. Welche Geschichte mag  wohl dahinter stecken? Ich radle weiter, singe und bete und bin mir bewusst, wenn Gott einen Kris Vallatton so verändern kann, dann hat er auch ein Zuhause für mich.

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