Samstag, 15. September 2012

LebensArtprivat - Webber gegen Haydn

 


Gestern dachte ich, ich bin  nun schon 14 Tage in Speyer, nun wird es Zeit, sich den Dom zu Speyer  ein Mal von innen anzuschauen, noch dazu mit Konzert – Die Schöpfung von Haydn. Ich liebe alte Kirchengemäuer von außen.  Die Architektur ist genial und ich habe großen Respekt vor den Menschen, die daran Jahre gebaut haben. Kirchen verleihen jedem Stadtbild etwas Majestätisches. Aber wenn ich dann in den Mauern sitze, spüre ich eher Ohnmacht als Ehrfurcht. Jedes Mal frage ich mich, welcher Geist hat die Planer da beflügelt. Ich lande eher beim Turm zu Babel, denn Gott baut seinen Tempel aus „lebendigen Steinen.“ Er wohnt  besonders gerne bei denen „die traurig und bedrückt sind, um ihnen neuen Mut und Hoffnung zu geben.“(Jes. 57,15)  Ich liebe diese „lebendigen Steine“, wo du zuschauen kannst, wie Gott baut.

Nun sitze ich also in Reihe 27. Der romanisch gebaute Dom ist hell und schlicht. Ich fühle mich wohl. Irritierend ist wie immer die große Marienstatue mit Jesuskind auf dem Arm. Sie steht mit beiden Füßen auf der Erde und beschützt von der Seite den Chor. Über dem Chor hängt ein kaum erkennbares Kreuz. Darüber thront eine Krone.



Das Konzert beginnt und ich halte durch;  2 Stunden ohne ein Wort zu verstehen. Die Akustik ist schlecht.  Die Dame neben mir ermuntert mich immer wieder  in ihrer Textausgabe mit zu lesen.

Doch auch die Musik erreichte nicht mein Herz. 

Wehmütig muss ich an meinen letzten Kirchenbesuch in der Hofmeisterkirche in Berlin denken. Lara, meine jüngste Tochter, sang im Chor bei der Inszenierung von A.J. Webber – Jesus Christ Superstar. Da blieb keiner auf den Stühlen sitzen.

Ich habe es wieder ein Mal versucht, aber Haydn ist nicht so meine Sprache.





Ich liebe das Leben mit allen Farben, auch wenn ich in schwarz und braun rumlaufe. Lara ist die Dritte von rechts.




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