Gestern dachte ich, ich bin nun schon 14 Tage in Speyer, nun wird es Zeit,
sich den Dom zu Speyer ein Mal
von innen anzuschauen, noch dazu mit Konzert – Die Schöpfung von Haydn. Ich liebe alte
Kirchengemäuer von außen. Die
Architektur ist genial und ich habe großen Respekt vor den Menschen, die daran Jahre gebaut
haben. Kirchen verleihen jedem Stadtbild etwas Majestätisches. Aber wenn ich
dann in den Mauern sitze, spüre ich eher Ohnmacht als Ehrfurcht. Jedes Mal
frage ich mich, welcher Geist hat die Planer da beflügelt. Ich lande eher beim
Turm zu Babel, denn Gott baut seinen Tempel aus „lebendigen Steinen.“ Er
wohnt besonders gerne bei denen „die
traurig und bedrückt sind, um ihnen neuen Mut und Hoffnung zu geben.“(Jes.
57,15) Ich liebe diese „lebendigen
Steine“, wo du zuschauen kannst, wie Gott baut.
Nun sitze ich also in Reihe 27. Der romanisch gebaute Dom
ist hell und schlicht. Ich fühle mich wohl. Irritierend ist wie immer die große
Marienstatue mit Jesuskind auf dem Arm. Sie steht mit beiden Füßen auf der Erde
und beschützt von der Seite den Chor. Über dem Chor hängt ein kaum erkennbares
Kreuz. Darüber thront eine Krone.
Das Konzert beginnt und ich halte durch; 2 Stunden ohne ein Wort zu verstehen. Die
Akustik ist schlecht. Die Dame neben mir
ermuntert mich immer wieder in ihrer
Textausgabe mit zu lesen.
Doch auch die Musik erreichte nicht mein Herz.
Wehmütig muss
ich an meinen letzten Kirchenbesuch in der Hofmeisterkirche in Berlin denken.
Lara, meine jüngste Tochter, sang im Chor bei der Inszenierung von A.J. Webber –
Jesus Christ Superstar. Da blieb keiner auf den Stühlen sitzen.
Ich habe es wieder ein Mal versucht, aber Haydn ist nicht so
meine Sprache.
Ich liebe das Leben mit allen Farben, auch wenn ich in schwarz und braun rumlaufe. Lara ist die Dritte von rechts.
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